Die Telefonzentrale in Wollishofen wurde 1938 durch die ehemalige PTT erstellt. In den Jahren. 1952 wurde die Zentrale auf der Südseite zweigeschossig angebaut. Anschließend erfolgte 1965 die Aufstockung um ein Geschoss mit darüber liegendem Schrägdach. Im Jahr 2010 hat die Swisscom das Gebäude veräußert. Mit den erfolgten Erweiterungen der Vergangenheit verstößt die bestehende Liegenschaft bezüglich Abstand, Gebäudehöhe und Ausnutzung gegen die aktuelle Bau- und Zonenordnung. Dennoch wurde eine zusätzliche Erweiterung um ein Dachgeschoss bewilligt.
Der Innenausbau der Obergeschosse wird langfristig nutzungsneutral ausgelegt. Die technischen Installationen werden an konzentrierten Stellen in die bestehende Substanz eingearbeitet, so dass bei Bedarf, eine erneute Nutzungsänderung ohne großen Aufwand gewährt ist.
Das Farb- und Materialkonzept orientiert sich am menschlichen Massstab und an der Nutzung. In der Tiefe des Raumes wird mit Farbe der Horizont auf greifbare Höhen gebrochen. Die unterschiedlichen Farben werden je nach Blick in einen veränderten Kontext gestellt. Der Grundton des neuen Wohnraumes bringt Wärme in die grosszügigen Räumlichkeiten.
Das Attikageschoss wird als vorgefertigte Elementbauweise aufgesetzt, was auch in der Erscheinung zum Ausdruck kommt. Die Ständerkonstruktion wird innen und außen mit Platten beplankt.
Die äußere Farbgebung der Aufstockung orientiert sich am Hauptbau. Anstelle des Putzes kommen in der Fassadenflucht großformatige Gläser zum Einsatz, welche über eine durchgehende Ablösung von der Geländer Oberkante, als liegende und gedrungene Gebäudeteile erfahren werden. Die rückspringenden Fassadenteile weisen einen hinter lüfteten Fassadenaufbau vor: Großformatige Eternitplatten bilden die Regenhaut der Aufstockung.
Die Materialisierung des Innenraumes bestimmt die Beplankung mittels Birkensperrholzplatten.
Der fertiggestellte Totalumbau und die Erweiterung im Dachgeschoss ergeben ohne zusätzliche Landbeanspruchung Wohnflächen von über 650m2. Dies erfolgt an einer sehr gut erschlossenen Lage ohne zusätzlichen Aufwand für Infrastrukturbauten.
Auszeichnung "Bau der Woche", swiss-architects, Zürich
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